

Du überlegst, dich mit einer Idee oder einem Produkt selbstständig zu machen? Dann findest du hier die wichtigsten Punkte, bei der Unternehmensgründung.
Schritt | Schwerpunkt bei diesem Schritt | |
|---|---|---|
1 – Persönliche Voraussetzungen | Motivation, Risikobereitschaft, Organisationstalent und Zielorientierung prüfen | |
2 – Geschäftsidee & Modell | Marktbedarf analysieren, Alleinstellungsmerkmal definieren, Geschäftsmodell entwickeln | |
3 – Rechtsform wählen | Passende Rechtsform auswählen, Haftung und Steuern klären, Gewerbeanmeldung durchführen | |
4 – Businessplan erstellen | Idee, Markt, Zielgruppe und Finanzen strukturiert planen | |
5 – Finanzierung sichern | Eigenkapital, Kredite, Förderprogramme oder Investoren prüfen | |
6 – Marketing & Vertrieb | Zielgruppe definieren, Marketingstrategie festlegen, Vertriebskanäle aufbauen | |
7 – Team & Organisation | Personalbedarf planen, Verträge regeln, Unternehmenskultur fördern | |
8 – Bürokratie & Verwaltung | Kontakt mit Behörden, Buchhaltung, Steuern und digitale Tools organisieren |
Nicht jeder Mensch möchte Unternehmer oder Unternehmerin werden. Aber vielleicht hast du schon einmal darüber nachgedacht, dich selbstständig zu machen oder eine eigene Firma zu gründen? Dann hast du bereits das erste und wichtigste Kriterium erfüllt: den Glauben an die Machbarkeit.
Ein erfolgreicher Unternehmer oder eine erfolgreiche Unternehmerin benötigt jedoch noch weitere Eigenschaften, um eine Geschäftsidee langfristig umzusetzen:
Motivation – der innere Antrieb, auch in schwierigen Phasen weiterzumachen.
Resilienz – die Fähigkeit, Rückschläge zu verkraften und daraus zu lernen.
Risikobereitschaft – den Mut, Entscheidungen zu treffen, auch wenn das Ergebnis nicht sicher ist.
Problemlösungsfreude – Spaß daran, Herausforderungen zu meistern, manchmal gleich mehrere auf einmal.
Organisationstalent – den Überblick behalten, Prioritäten setzen und Strukturen schaffen.
Zielorientierung – wissen, wohin du willst, und konsequent darauf hinarbeiten.
Einsatzbereitschaft – die Bereitschaft, viel Zeit und Energie in den Aufbau des Unternehmens zu investieren.
Welche Fehler bei der Gründung unbedingt vermieden werden sollten, kannst du in einem eigenen Artikel nachlesen: Häufige Fehler bei der Unternehmensgründung.
Eine gute Geschäftsidee ist das Fundament jeder Unternehmensgründung. Sie sollte an den Bedürfnissen des Marktes ausgerichtet sein. Grundsätzlich lassen sich drei Typen von Geschäftsideen unterscheiden:
Bewährtes Konzept neu umgesetzt:
Du übernimmst ein bestehendes Geschäftsmodell, erkennst jedoch, dass es in deiner Region oder Zielgruppe noch Nachfrage gibt.
Bekanntes Produkt verbessert:
Du kennst und schätzt ein Produkt oder eine Dienstleistung, weißt aber, wie man sie optimieren kann. Durch diese Verbesserung schaffst du einen Mehrwert und gewinnst neue Kundinnen und Kunden.
Neue Idee mit Leidenschaft:
Du hast eine völlig neue Idee, für die du brennst, und bist bereit, das Risiko einzugehen, etwas Unbekanntes auf den Markt zu bringen.
Wenn deine Idee steht, musst du dir überlegen, wie sie in der Praxis funktionieren soll.
Brauchst du Mitarbeitende? Eine Produktionsstätte oder Lieferanten? Wie erreichen deine Kundinnen und Kunden das Produkt – online, im Einzelhandel oder in einer eigenen Boutique?
Das Geschäftsmodell beschreibt also, wie dein Unternehmen Geld verdient und welche Strukturen dafür notwendig sind.
Die Wahl der passenden Rechtsform ist eine entscheidende Weichenstellung. Sie legt fest, wer haftet, wie viel Kapital du einbringen musst und welche steuerlichen Pflichten gelten.
Ob Einzelunternehmen, GbR, GmbH oder UG – jede Rechtsform hat ihre Vor- und Nachteile. Informiere dich frühzeitig, welche am besten zu deiner Geschäftsidee, deinem Risikoempfinden und deinen Zukunftsplänen passt. Eine rechtliche Beratung lohnt sich oft.
Rechtsform | Mindestkapital | Haftung | Geeignet für... | |
|---|---|---|---|---|
Einzelunternehmen | keins | unbeschränkt (privat & geschäftlich) | Einsteiger, Freelancer, kleine Betriebe | |
GbR | keins | alle unbeschränkt | Teamgründungen, kleine Projekte | |
OHG | keins | alle unbeschränkt | Kaufmännische Teams mit Umsatz | |
KG | keine Pflicht | Komplementär unbeschränkt, Kommanditist beschränkt | Familienbetriebe, Investoren-Modelle | |
GmbH | 25.000 € (mind. 12.500 € einzahlbar) | beschränkt auf Gesellschaftsvermögen | Wachstumsunternehmen, Startups | |
UG | ab 1 € | beschränkt | Kleine Startups mit wenig Kapital | |
AG | 50.000 € | beschränkt | Große Unternehmen, Investorenmodelle |
Ein zentraler Baustein für eine erfolgreiche Unternehmensgründung ist der Businessplan. Wenn du einen Kredit beantragen oder Investoren gewinnen möchtest, kommst du an dieser Etappe nicht vorbei. Klingt komplex? Das ist es auch.
Ein professioneller Businessplan enthält nicht nur eine Beschreibung deiner Unternehmensziele, sondern auch einen detaillierten Finanzteil. Verschiedene Online-Tools unterstützen Gründerinnen und Gründer bei der Erstellung und stellen sicher, dass alle relevanten Aspekte berücksichtigt werden – von der Marktanalyse bis zur Finanzplanung. Wir haben am Beispiel einer Immobilienagentur eine Vorlage für einen Businessplan ausgearbeitet, wenn du auf der Suche nach Inspiration bist.
Für eine erfolgreiche Finanzierung sind ein solides Geschäftsmodell und ein überzeugender Businessplan entscheidende Voraussetzungen. Doch an wen kannst du dich wenden?
Einige Start-ups können auf Eigenkapital zurückgreifen, während ein Bankkredit – etwa bei der Hausbank – eine weitere Option darstellt. Es gibt auch das sogenannte Bootstrapping, eine Art der Finanzierung, die besonders für Start-ups ohne Eigenkapital interessant ist. Darüber hinaus lohnt sich ein Blick auf Förderprogramme der KfW oder regionale Unterstützungsangebote. Je nach Produkt oder Dienstleistung kann auch Crowdfunding eine interessante Finanzierungsalternative sein.
Um dein neues Produkt oder deine Idee erfolgreich am Markt zu platzieren, benötigst du zwei zentrale Elemente: Marketing und Vertrieb. Je nach Art deines Angebots braucht es dafür jedoch nicht unbedingt ein eigenes Ladengeschäft oder eine Versandabteilung – entscheidend ist, dass du den passenden Weg findest, um deine Zielgruppe effektiv zu erreichen.
Wer erfolgreich sein will, schafft das nicht allein. Das richtige Team ist ein entscheidender Erfolgsfaktor: Es sorgt für Motivation, steigert die Produktivität und erhöht damit die Erfolgschancen deines Unternehmens.
Gleichzeitig bringt ein wachsendes Team auch organisatorische Aufgaben mit sich – Löhne und Gehälter müssen gezahlt, Lohnnebenkosten korrekt abgerechnet und administrative Prozesse effizient gestaltet werden.
Wenn du ein Unternehmen gründest, hast du von Anfang an viel Kontakt mit dem Finanzamt und dem Gewerbeamt und musst dich in zahlreiche neue Themengebiete einarbeiten. Zum Glück gibt es heute viele digitale Tools, die administrative Abläufe vereinfachen und Gründerinnen und Gründern wertvolle Zeit und Energie sparen.
Bei wachsenden Unternehmen kann es zudem sinnvoll sein, Expertinnen und Experten einzustellen oder dich gezielt beraten zu lassen – denn niemand kann in allen Bereichen über das notwendige Fachwissen verfügen.
Oft beginnt eine gute Idee damit, dass dir im Alltag etwas auffällt, das besser funktionieren könnte. Vielleicht stört dich eine komplizierte Lösung, oder du hörst immer wieder das gleiche Problem von anderen. So entstehen viele Geschäftsideen ganz nebenbei. Manche entwickeln Bekanntes weiter, andere verbessern etwas Bestehendes – und manchmal ist es einfach eine Idee, die dir nicht mehr aus dem Kopf geht. Wichtig ist: Sie muss anderen etwas bringen.
Die richtige Rechtsform hängt davon ab, wie viel Verantwortung du persönlich tragen möchtest und wie groß dein Vorhaben ist. Wenn du schnell starten willst, sind Einzelunternehmen oder GbR unkompliziert. Möchtest du dein persönliches Risiko begrenzen, kommen UG oder GmbH ins Spiel. Keine Sorge: Du musst das nicht allein entscheiden – eine kurze Beratung spart oft viel Grübelzeit.
Für die Finanzierung gibt es mehr Möglichkeiten, als viele denken. Eigenkapital ist ein guter Start, aber nicht zwingend nötig. Banken, die KfW oder regionale Förderprogramme unterstützen Gründerinnen oft sehr gerne – besonders mit einem klaren Businessplan. Je nach Projekt können auch Crowdfunding, Business Angels oder Investorinnen passen. Wichtig ist: Du musst deinen Weg nicht allein gehen, es gibt viele Anlaufstellen.