

Sophie startet endlich ihre Karriere als freiberufliche SEO-Beraterin. Bevor sie ihre ersten Verträge unterzeichnet, muss sie einen entscheidenden Schritt angehen: die richtige Preisgestaltung. Welche Faktoren solltest du dabei berücksichtigen? Wie kannst du Preise festlegen, die sowohl für Kunden attraktiv als auch für dich selbst rentabel sind? Hier sind drei Tipps, die dir helfen, einen fairen Verkaufspreis festzulegen, unabhängig davon, ob du Dienstleistungen oder Produkte anbietest.
Deine Gewinnspanne (Marge) ist die Differenz zwischen dem Preis, den du für dein Produkt oder deine Dienstleistung verlangst, und den Kosten für deren Anschaffung oder Herstellung (auch Selbstkosten genannt). Du kannst eine einheitliche Marge für dein gesamtes Angebot anwenden oder diese je nach Produkt oder Dienstleistung variieren.
| Margen bei Produkten | Margen bei Dienstleistungen |
| Du besitzt ein Bekleidungsgeschäft. Du kaufst Jeans für 20€ und wendest eine Marge von 100 % an, sodass du sie für 40€ verkaufst. Für andere Artikel, die 10€ kosten, könntest du eine Marge von 50 % wählen und sie für 15€ anbieten. | Du bietest IT-Dienstleistungen an und berechnest deinen Kunden einen Stundensatz. Wenn deine Selbstkosten pro Stunde 50€ betragen und du eine Marge von 30 % erzielen möchtest, würde dein Stundensatz 65€ betragen. |
So steigerst du deine Marge:
Die direkteste Methode ist eine Preiserhöhung. Um jedoch keine Kunden zu verlieren, könntest du stattdessen nach Möglichkeiten suchen, deine Kosten zu senken und gleichzeitig deine Preise beizubehalten – beispielsweise durch günstigere Lieferanten, effizientere Abläufe oder digitale Tools, die Zeit und somit Geld sparen.
Der Selbstkostenpreis umfasst alle Ausgaben, die mit der Herstellung deines Produkts oder der Erbringung deiner Dienstleistung verbunden sind. Diese umfassen sowohl Produktions- als auch Betriebskosten und können fix oder variabel sein. Um die Rentabilität sicherzustellen, musst du diese berücksichtigen.
Zu den fixen Selbstkosten können gehören:
Miete oder Darlehensrückzahlungen
Gehälter und Sozialleistungen für Mitarbeiter
Versicherungen
Abschreibungen auf Maschinen
Gemeinkosten
Versorgungsleistungen
Wartung und Transport
Variable Kosten können Folgendes umfassen:
Materialien und Rohstoffe
Direkte Arbeitskosten
Outsourcing-Gebühren
Verpackung
Marketing- und Vertriebskosten
Provisionen
Garantieaufwendungen
Variable Produktionskosten
Konkretes Beispiel:
Nehmen wir an, du bist ein passionierter Tischler und stellst in einem Monat vier massive Eichentische her. Die Gesamtproduktionskosten betragen 800 € (ohne MwSt.), einschließlich Holz, Beschläge, Arbeitszeit und anderer damit verbundener Ausgaben. Um die Stückkosten zu berechnen, teilst du die Gesamtsumme (800 €) durch die Anzahl der Tische (4). Dies ergibt Stückkosten von 200 € (ohne MwSt.) pro Tisch.
Berechnung: 800 € ÷ 4 = 200
Wie nehmen Kunden Preise wahr? Bestimmte Produkte können einen relativ hohen Preis verlangen. Das hat auch damit zu tun, ob Kunden diesen Preis als angemessen empfinden. Dies wird auch als Akzeptanzschwelle bezeichnet.
Was macht einen höheren Preis akzeptabel?
Dein Markenimage spielt dabei eine wichtige Rolle. Eine Marke mit hoher Sichtbarkeit und einem guten Ruf für Qualität kann höhere Preise verlangen. Das ist der Unterschied zwischen Luxusmarken und Fast-Fashion-Einzelhändlern.
Marketingprinzipien der Preiswahrnehmung:
Preise, die auf „99“ enden, werden oft als attraktiver empfunden, da sie knapp unter einer psychologischen Schwelle liegen (z. B. 19,99€ statt 20€).
Kleine runde Zahlen ohne Centbeträge können ebenfalls überzeugend sein, da sie mental mit Münzen in Verbindung gebracht werden.
Hier sind die wichtigsten Punkte für die Festlegung eines soliden Verkaufspreises für deine Produkte oder Dienstleistungen:
Dein Preis hängt von der Gewinnspanne ab, die du anstrebst
Ein guter Preis muss die Selbstkosten berücksichtigen
Psychologische Preisgestaltung kann die Attraktivität steigern.
Du bist bisher nicht bei der Preisgestaltung, denn dir fehlt noch die richtige Produktidee? Dann lies unseren Leitfaden: So entwickelst du dein MVP Schritt für Schritt.